DER MOND, EINE AUFGEHÄNGTE TROMMEL


Der Mond,
eine aufgehängte Trommel.
Um sich über die Welt des Staubs, der verkrusteten Geistesinhalte, hinaus heben zu können, nützt man in der ostasiatischen Spiritualität auch die Visualisierung.
Als Anschauungsobjekte werden dazu oft Schriftzeichen verwendet (sacred calligraphy of the East). Ihre Form mit den eigenen Augen meditativ zu erschauen, ermöglicht danach ein Fixierbild vor dem geistigen Auge, im Inneren des Betrachters.
Die Schriftzeichen werden als Keim oder Samensilben verstanden, Träger essentieller Symbolik. Sie sind der Siddham Schrift entnommen, die zurück geht auf die altindische Wissenschaft von „Klängen und Zeichen“, die zur Ausbildung der vedischen Brahmanen gehörte.
Das aufgehängte Rollbild zeigt eine Vollmond Scheibe mit einem silbrigen A darauf.
Als erstes Zeichen des Alphabet, als erster Laut steht es für alle Klänge, alle Arten von Schwingung. Der volle Mond weißt auf die ursprüngliche Leerheit.
Musik: Michael Guzei
Stimme und Performance: Werner Kodytek