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BLUE EYES IN SAFRAN ROBES

Sehr erstaunlich erscheint mir heute zu was ich in meinen Jugendjahren imstande war. Mit 29 Jahren flog ich nach Thailand, um mich zum Mönch ordinieren zu lassen und trat bald danach in ein Langzeit-Retreat ein, welches 7 Monate dauern sollte. Im völligen Schweigen (außer einem 5-10 minütigen täglichen Gespräch mit dem Lehrer), ohne Lesen oder Schreiben. Vom Aufwachen bis zum Einschlafen mit der Übung des „reinen Beobachtens“ von Körper und Geist, im Sitzen und im Gehen.
Mein jugendlicher Enthusiasmus verhalf mir zu dieser Ausdauer und Dank meines Vertrauens in den Wert der Innenschau blieb ich unbeschadet beim Ansturm der gewaltigen inneren „Dämonen“. Mein Kampf gegen sie dauerte lange und war beinhart. Sie wuchsen förmlich mit dem Maße meiner Anstrengung sie los zu werden. Doch letztlich begegnete ich ihnen mit Akzeptanz, worauf der Spuk sich auflöste. Wer wirklichen Frieden will muss auch den Krieg akzeptieren und einbeziehen, so seltsam das auch klingen mag.
Wenn ich heute in die Welt schaue, auf die Abgründe die sich dabei auftun, sehe ich die gleichen Muster und Merkmale wie ich sie auch damals während der Innenschau-Praxis gesehen habe. „Haben wollen und nicht haben wollen“. Der Buddha hat vor 2600 Jahren Gier, Hass und Verblendung als Motor des Leidens-Lebensrades bezeichnet. Josef Hader hat es auf seine Weise übersetzt: „So richtig leiwand is nirgends“.
Vor kurzem hat mich jemand auf eine Dokumentation aufmerksam gemacht von deren Existenz ich nichts wusste. Erst beim Erkennen eines Interviews mit mir ist mir eingefallen wie schockiert ich damals war, nach monatelangen Schweigen plötzlich einen Journalisten mit Kamerateam vor mir zu haben und ihre Fragen beantworten zu sollen. Ab der 9. Minute zu sehen.

Biografie

1950 in Wien geboren

1969-70 Klasse für Bildhauerei an der Wr. Kunstschule

1973 erster Langzeitaufenthalt in Asien mit Einstieg in die buddhistische Meditationspraxis

Seit 1975 mit Ausnahme von Asienaufenthalten, neben meiner musikalischen Tätigkeit als Heilmasseur beschäftigt

Mein erstes Musikinstrument war die Querflöte. Gleichzeitig begann ein anhaltendes Interesse und eine Sammelleidenschaft von Instrumenten und Klangerzeugern unterschiedlicher Herkunft.

Die unorthodoxe, spielerische Herangehensweise an Musikinstrumente, ebenso wie ausgedehnte Reisen in anderen Kulturen und die Meditationspraxis der Innenschau wurden mir in ähnlicher Weise zu geschickten Mittel, die Natur meines Geistes zu erkunden.

1979 halbjähriger Aufenthalt in einem Zen Kloster in Japan

1980 einjähriger Aufenthalt als buddhistischer Mönch in Thailand

1989 einjähriges Studium der japanischen spirituellen Musik in Kyoto – Shomyo und Gagaku – unterstützt durch ein Stipendium der IABC (International association of buddhist culture)

1990-1997 Gründung und Leitung einer Arbeitsgruppe für buddhistische Musik im buddhistischen Zentrum Wien

1997 Mitglied im „european experimental composer orchester“ mit Konzerten in Kopenhagen und Barcelona

Seit 2000 Gestaltung der Shunya Sangha Vihara

2005 Einladung zur „Asian buddhist music conference“ nach Korea

 

Über die Jahre Mitglied div. Musikerverbindungen, wie

„Zeitfelder“ mit u.a. Erich Skrleta,

Gruppe Tümata mit Scheich Oruc Güvenc, Rüdiger Oppermann und Jatinder Thakur,

Ensemble Meikyoo  „Traditional Music and Arts from Japan and East Asia“

Ensemble „Embai“ mit Achim Willfahrt, Dieter Strehly und Gabi Zechmeister,

oder im Duo mit John Kosmolovsky.

 

Livemusik für Tanztheaterproduktionen von Daniel Aschwanden.

Filmmusik für Tone Finks Filme: Narrohout und Versaugt.

Musik für Television von Michael Hudecek und Christina Zurbruegg: Eva Pilz.

Als Solist Aufführungen in Japan, Korea, Taiwan und Europa.