der buddhistischen agon-shu in kyoto,
hishiriki – oboe des japanischen gagakuorchester
nokan – flöte
der buddhistischen agon-shu in kyoto,
hishiriki – oboe des japanischen gagakuorchester
nokan – flöte
japanischer, buddhistischer priester; aufgenommen vom fernsehbildschirm.
kayagum, koreanische wölbbrettzither
hommage an die fliegenden musiker in den höhlen der klingenden sande.
Werner Kodytek ist in der Welt schon viel herumgekommen. Nicht nur in der realen mit Konzerten in Übersee und Asien, sondern auch in der musikalischen. Der Experte für asiatische Saiteninstrumente ist ein Musiker, der stilistisch wie kaum ein anderer zwischen den Stühlen sitzt und diese Freiheit auch vortrefflich auszuleben weiß. Der gebürtige Wiener im Interview.
Dein aktuelles Konzertprogramm ist ein Soloprogramm, eine doch schwierige Form. Warum?
Ich bin Solist und unsicher ob ich überhaupt noch musikalisch sozialisierbar bin. Sicher bedingt durch meine zurückgezogene Lebensweise, fernab der Städte. Das prägt natürlich mein Musizieren. Doch ich mag es sehr ganz kompromisslos sein zu können. Das in sich Hineinhorchen wird dabei lauter und das Produzieren von Tönen kann einspitzig sein. Einspitzig im Sinne von: Nichts anderes als Wahrnehmung. Eremitenmusik könnte eine Bezeichnung dafür sein. Meine Musik kommt zwar nicht aus der Wüste, dafür aus der ungarischen Puszta.
Deine Musik ist sehr meditativ, welche Rolle spielen da die Zuhörer?
Eine solche Musik kann auch nicht in erster Linie publikumsorientiert sein. In dieser Haltung wurde ich sehr bestärkt durch ein Studium der japanischen spirituellen Musik in Kyoto. Die Aufführenden dieser Musiktraditionen, Shomyo und Gagaku, bezeichnen ihre Musik nicht einmal als solche, vielmehr ist es eine Praxis zur Kultivierung von Herz und Geist.
Bemerkenswert dabei ist, dass eine Musik die nicht hauptsächlich für ein Publikum gespielt wird, ähnlich wie das indonesische Gamelan, zu den ältesten noch lebenden Musiktraditionen zählt. Das liegt sicher zu einem Großteil an der konservierenden Mentalität der Japaner, doch auch daran dass sie sich nicht mit kurzlebigen menschlichen Aspekten befasst, wie Emotionen oder Moden. Eher mit Überpersönlichem, wie dem Raum oder der Stille.
Es gibt dazu eine Geschichte aus der Frühzeit dieser Musiktradition, einem zentralasiatischen Brauch. Einmal im Jahr, zu einer von Astrologen exakt festgelegten Zeit, versammelte sich der Weisenrat des Umlandes, um eine zentrale Quelle. Dabei lauschten sie der Melodie der Wassertropfen. Diese wurde darauf für ein Jahr zur Melodie der Region.
Der Klang steht im Zentrum deiner musikalischen Ausdrucksform, was ist für dich das Besondere daran?
In Ostasien entwickelte sich eine Maxime, die der Zen Meister Rinzai geprägt hat: In den Klang eingehen, aber nicht von ihm betört werden. In den Klang eingehen, aber nicht von ihm gefesselt werden. Ich denke mit `in den Klang eingehen` ist ein egofreier Zustand gemeint, worin es nur reine Wahrnehmung gibt. Die Betörung entsteht durch unsere Identifikation mit dem Wahrgenommenen, dann wenn Gefühl, Wille und Denken bewertend Stellung nehmen. Es ist also eine Schulung in der Freiheit des Lassens. Mit Buddhas Worten: Das Gehörte soll lediglich ein Gehörtes sein, das Empfundene lediglich ein Empfundenes – die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend und die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend.
Dies sind alles große Worte, aber um sie wirklich zu beherzigen sollte man sie sogleich wieder vergessen. Besser ist es die Ohren zu öffnen, hören und wieder hören, hören bis nichts mehr zu hören ist, und dann zurückkehren zum Zustand dessen der niemals hörte. Solche Art überlieferter Betrachtungen hat offensichtlich ihren Einfluss auf mein Musikschaffen. Ihre Ablehnung der Verführung durch Musik trifft genau ins Herz eines Eremitenlebens. Ein Eremit muß radikal ehrlich zu sich sein, ansonsten leidet er an seinen Täuschungen. Seine Musik soll ihn nicht woanders hinführen als er schon ist. Dafür tiefer hinein wo er schon ist.
Eremit und Karriere, wie passiert das zusammen?
Sich einen Namen machen wollen kann auch nicht in seiner Absicht sein. Für ein Eremitenleben ist es sicher besser, sich schon vor dem Rückzug klar darüber zu werden, dass anhaltendes Glück nicht durch die Suche nach Glück gefunden werden kann. Das Begehren und Anhaften an flüchtenden Glücksmomenten ist für ihn Kitsch. Die Musik des Eremiten hingegen reflektiert das ästhetische Prinzip dass Schönheit nicht einfach das Gegenteil von nicht schön sein kann. Wahre Schönheit existiert in jener Sphäre, die der Unterscheidung zwischen schön und weniger schön vorausgeht. Dort kann jeder Ton zu seinem Ursprung zurückkehren, auch wenn das Klangbild noch so dicht ist.
Meditative Musik wird oft als stark beruhigend fast einschläfernd empfunden, wie siehst du das?
Eigentlich sollte sie die Funktion haben aufzuwecken. Im Gegensatz zur populären Musik hat sie jedoch nicht die Verlockung als Beweggrund, sondern Vergegenwärtigung. Der Wunsch einen stillen Geist musikalisch zum Ausdruck zu bringen, bleibt so lange zwiespältig, so lange unter Stille nur die Verdrängung und Abwesenheit von Gedanken und Geräuschen verstanden wird. Denken und hören passiert natürlich und unentwegt, aber davon unabhängig, oder hinter dem Gedankenstrom liegt eine beständige Stille und mit der kann man in Berührung sein. Das erscheint mir sehr essenziell und obwohl es sich für manche befremdlich religiös anhört ist es eigentlich nur die Kultivierung des Loslassens, was ein darüber Hinausgehen ermöglicht.
So habe ich gehört:
Auf dem Berggipfel eine einsame Hütte.
Die eine Hälfte bewohnt ein alter Eremit,
die andere nimmt eine Wolke ein.
Letzte Nacht stürmte es und die Wolke wurde verweht.
Der Stille eines alten Mannes ist eine Wolke wohl doch nicht gewachsen.
Sind die Grundlagen geschaffen so folgt das übrige von selbst. Der Eremit handelt absichtslos und seine Musik klingt daher mühelos. Die Kunst der Kunstlosigkeit gelingt ihm durch Nichteinmischung. Auf der Stufe der Unbewegtheit schlägt er die Trommel wie ein Irrer. Der Eremit malt sich die Schriftzeichen von Geburt und Tod auf die Stirn und wäscht sie erst ab wenn er die ungeborene Wirklichkeit realisiert. Die Augen liegen waagrecht, die Nase senkrecht, so war es schon immer. Lassen wir uns von nichts täuschen.
Die Inspiration zu deinen Aufnahmen sind ja sehr alte Höhlenzeichnungen, wie bist du darauf gestoßen?
Mein Interesse an der Musik der Eremiten anderer Zeiten, führte mich an den Rand der Wüste Gobi. Auf der Seidenstrasse in China, hinter den Dünen der klingenden Sande, liegt die Oase Dunhuang. Während nahezu 1000 Jahren, zwischen dem 4. und 15 Jhdt. wurden die Innenwände von 492 Höhlen vollständig bemalt. Die spirituellen Motive zeigen besonders häufig fliegende, feinstoffliche Wesen mit Musikinstrumenten. Es lebten also vor 1500 Jahren Eremiten in Höhlen, wo die Abbildungen von fliegenden Musikern noch einen zusätzlichen Klangraum schufen. Wir wissen nichts über die Musik der Bewohner aber wir wissen welche Musik-Bilder sie beeinflussten.
Es gibt dort einen Mythos über die Wächter der Himmelsrichtungen. Der Wächter des östlichen Tores ist Dhritarashtra, der auch der Leiter und Konzertmeister der himmlischen Musiker ist. Er hat die Eigenheit, dass alle Klänge die er hört, zu ihrem Ursprung zurückschallen und dort Leiden verursachen. Aber da er doch kein Leiden verursachen will muss er verhindern sie zu hören. Darum spielt er selbst die Laute um sie zu übertönen und so wie er manchmal dargestellt wird, zieht er sich einen Helm aus Elefantenhaut tief über die beiden Ohren.
Das erste Stück meiner neuen DVD hat diesen Argentyp zum Inhalt. Sie ist eine Hommage an die fliegenden Musiker in den Höhlen der klingenden Sande, deren figurale Darstellung der Bewegung des vom Wind bewegten Sandes gleicht.
Du verwendest ja ein unterschiedliches Spektrum an Instrumenten. Was ist der Ausgangspunkt dafür?
Mein Instrumentarium besteht durchgehend aus den gleichen Instrumententypen wie sie an den Wänden dargestellt wurden. Verschiedene Wölbbrettzithern, Mundorgeln, Oboe, Gesang, etc. Organische Instrumente die auch im Einklang mit meinem natürlichen Lebensumfeldes stehen und die mir selbst beim spielen ein ganzheitliches erhellen meiner Zellen ermöglicht.
Akasagarbha, das zweite Stück ist eine Anrufung des unbegrenzten Raumes. Aufgeführt auf Instrumenten des japanischen Gagakuorchesters unter Mitwirkung eines Gebetsventilators, der die aufgemalten Samensilben in die offene Weite verquirrelt. Mein Gesang ist von der Shomyo- Liturgietradition inspiriert die zurück geht auf die Ausbildung der frühen indischen Brahmanen in der Wissenschaft vom Klang und die Verbindung von Klang mit Schriftzeichen. Dieses Spezialfach wanderte über Dunhuang nach China, Korea und Japan. Samensilben sind demnach Träger von Klang -Vibration mit der Wirkkraft von geistigen Inhalten.
Das Stück endet mit meinen Schlägen auf der größten Trommel der Welt, die in Korea steht und deren beide Seiten mit je 13 Kuhhäuten bespannt ist.
Im Vorspann dieses Stückes kann man lesen: Die einzige Schwierigkeit, einstmals wie heute, besteht darin Flaches und Fades hervorzubringen. Denn man weiß „dass das Flache sich bis in die Tiefe erstreckt“ und das Fade „die gesamte Fülle enthält“, Von Wu Kai einem chinesischen Literaturkritiker aus dem 12. Jhdt. und Worte die wie Wasser auf die Mühlen des Eremiten fließen.
Das dritte und letzte Stück ist eine Anrufung einer Personifikation des Mitgefühls. Avalokiteshvara zählt zu den häufigsten Darstellungen in den Höhlen von Dunhuang und mit ihm geht einher eine Klang Meditationspraxis. Durch das Anrufen dieser Personifikation will man seiner stellvertretenden Qualität Raum geben sich im Jetzt zu vergegenwärtigen. Oder auch, sich von der Qualität selbst angerufen wissen.
Aufgewertet wird meine Arbeit durch Beiträge von Min Young, einer koreanischen Sanduhrtrommlerin und dem Mundorgelspiel von.Achim Willfahrt.
Wie war deine musikalische Sozialisation, was hat dich zu deiner heutigen Musizierform gebracht?
Der Wunsch nach musikalischem Ausdruck, zusammen mit dem inspirierenden Hören ethnischer, spiritueller und neuer Musik führte zum autodidakten Erlernen vieler verschiedener Instrumente. Mir lag weniger daran ein Instrument so virtuos zu beherrschen um damit alles spielen zu können. Eher geht es mir darum mit vielen Instrumenten eines spielen zu können, nämlich die Anrufung der unbehinderten gegenseitigen Durchdringung. Die Gefahr dadurch im unprofessionellen zu rühren, erachte ich eher als eine Chance den Anfängergeist zu bewahren.
Nach den mehrjährigen Aufenthalten in asiatischen buddhistischen Kulturen und dem Studium in Kyoto habe ich viele Jahre in Wien eine „Arbeitsgruppe für neue buddhistische Musik“ geleitet. Dieses war und ist die eine Schiene meiner Aktivität, die andere ist die Produktion von neuer Musik ohne vordergründige Verbindung zum Spirituellen. Manchmal überlagern sich aber auch beide Schienen.
In meiner Laufbahn gab es die Teilnahme an verschiedenen kleinere Formationen, sie endete in der Zusammenarbeit mit dem „European Experimental Composer Orchester“ welches 1995 in Kopenhagen gegründet wurde. Seit her lebe ich zurückgezogen auf dem Lande und dem entsprechend ist meine Musik eine vorwiegend solistische.
Wie weit sind deine Stücke an eine feste Komposition gebunden?
Grundsätzlich habe ich die Neigung mit unorthodoxen Spieltechniken frische, unverbrauchte Klangräume erzeugen zu wollen. Dabei ist die Improvisation für mich das Einzig in Frage kommende. Das Spüren der direkten Umsetzung meiner Energie, die Schwächung der Beobachterfunktion zugunsten des freien Fluges der Inspiration, die Wahrnehmung des eigenen Geistes in seiner Fülle an Klang-Bilder-Schichten, dafür lohnt es sich. Natürlich gibt es angewandte Erinnerung aber ich vermeide es so gut es geht mich an Vorgaben zu halten. Abgesehen von Reihenfolgen oder Struktur eines Stückes, will ich immer neues von mir hören.
Wie wird dein Live Setting aussehen?
An die Wand hinter mir wird meine filmische Bearbeitung der Höhlenmalerei von den fliegenden Musikern projiziert. Davor spiele ich auf dem Kayagum – koreanische Wölbbrettzither, dem Ajäng – eine andere koreanische Zither, den beiden japanischen Gagakuinstrumenten Ryuteki – Flöte und Hishiriki – Oboe. Die Khene – laotische Mundorgel, die Sho – japanische Mundorgel sowie das Spiel der koreanischen Dschangospielerin sind im Video vorgefertigte Klangräume zu denen ich kommuniziere.
Welche Aufführungsorte sind für dich die beste Umgebung um deine Musik zu präsentieren?
Überall dort wo Raum und Publikum Neuem gegenüber offen ist. Ein für mein Gefühl ästhetischer Raum hat sicher eine förderliche Auswirkung auf meinen Inspirationsfluss. Ein klarer Raum ist mir jedenfalls lieber als ein Raum der Achtlosigkeit.
Da du eine DVD veröffentlichst scheint das Visuelle ein wesentlicher Bestandteil deiner Musik zu sein. Ist das richtig? Oder anders gefragt, braucht deine Musik vorgegebene Bilder?
In der schlichten Schönheit meiner altertümlichen Instrumente liegt so etwas wie der Auftrag gesehen zu werden. Sie sind es die die Vorgaben legen, Hindernisse und Begrenzungen, aber auch eine Vielfalt von Möglichkeiten. Ihnen verdanke ich ein Leben im Experiment. Meine Musik braucht nicht vorgegebene Bilder, aber in der Verbindung mit den Höhlenmalereien von fliegenden Musikern eröffnet sie die Möglichkeit Klänge sehen und Bilder hören zu können. Das wollte ich nicht ungenützt lassen.
Mein Zugang zum Thema „Stimme, Atmen“ geht zurück auf meine Beschäftigung mit buddhistischer Meditation und einem Studium der japanischen buddhistischen Liturgie in Kyoto. In der buddhistischen Praxis wird dem Atem eine große Aufmerksamkeit entgegengebracht. Er wird als ein geschicktes Mittel verstanden, mit dessen Hilfe man die Selbsttäuschung zu überwinden lernt. Der Buddha lehrte vom Wert der Achtsamkeit auf den Atem im Anapanasatti Sutra – dem Sutra des bewussten Atmens:
„Da ist hier, o Mönche, der Mönch in den Wald gegangen, an den Fuß eines Baumes oder in eine leere Behausung. Er setzt sich nieder, mit verschränkten Beinen, den Körper gerade aufgerichtet, die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig haltend, und achtsam eben atmet er ein, achtsam atmet er aus.
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend, weil er beim Körper, die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend, weilt er beim Körper.
Ein Körper ist da, so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, eben nur soweit es der Erkenntnis dient, soweit es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt ist er angehangen.“
Diese Lehrrede, die im Original um vieles länger ist, kennzeichnet sich durch beständige Wiederholungen, damit weist es darauf hin dass es der Atem ist und dessen Rhythmus welcher sich von allen Körperrhythmen am stärksten in unser Bewusstsein hebt. Die Atmungsachtsamkeit dient hierbei dem wirklichkeitsgemäßen Erfassen des Körpers. Wie im mythischen Denken der Atem mit dem Lebensprinzip selber gleichgesetzt wurde, so gilt nach buddhistischer Überlieferung die Atmung als der Hauptrepräsentant der Körperfunktionen. In der Flüchtigkeit der Atemzüge erfassen wir die Vergänglichkeit des Körpers, in der Abhängigkeit des Atems von bestimmten Körperorganen und andererseits der Abhängigkeit des lebenden Körpers von der Atmung erfassen wir die mannigfache Bedingtheit des Körpers, im schweren Atem oder der Atemstörung erfassen wir die Leidhaftigkeit des Körpers und im Atem als einer Manifestation des Wind oder Bewegungs-
Elementes erfassen wir die unpersönliche Natur des Körpers.
Einatmend weiß ich dass ich einatme, ausatmend weiß ich dass ich ausatme. Ein, aus, ein, aus. Sich in solcher Weise zu üben bedeutet zu erst einmal aufzuhören, d.h. unsere motorische Geschäftigkeit zu stoppen, den inneren Dialog zu unterbrechen oder die eventuellen Tagträume zu zerstreuen. Das Wissen vom Ein- und Ausatmen, also das Beobachten des Atemvorganges führt den Übenden zurück in die Realität des gegenwärtigen Augenblicks, in das Hier und Jetzt und damit auf die einzige Seinsebene worauf das Erwachen aus der Täuschung nach buddhistischer Sicht möglich ist.
Mit Samatha und Vipassana wurden uns zwei grundlegende Typen von Atemmeditation überliefert. In der Samatha Meditation soll die Geistesaktivität zur Einspitzigkeit geführt werden. Der Atem wird dabei nicht in seinem ganzen Fluss wahrgenommen, sondern auf zwei kleinen Punkten, dort wo die ein aus ausströmende Luft im inneren der Nase die Haut berührt. Diese Übung führt zur Sammlung und Vertiefung der Geistesruhe. Ihren besonderen Wert als Vorbereitung bekommt sie aber erst in der Verbindung mit dem zweiten Meditationstypus, der Vipassana oder Klarblicksmeditation. In der Vipassanaübung wird die Gewahrsamkeit auf den Atem aber ebenso auf alle anderen Wahrnehmungen gerichtet. Was immer im Bewusstsein am stärksten hervortritt, seien es Gedanken, Gefühle oder Sinneseindrücke, soll mit dem „Reinen Beobachten“ begegnet werden. Das so genannte „Reine Beobachten“ heißt deswegen so weil sich dabei der Beobachter dem Objekt gegenüber rein aufnehmend verhält, also ohne mit dem Gefühl, Willen oder Denken bewertend Stellung zu nehmen. Sie ist eine Schulung in der Freiheit des Lassens und eine Analyse der Wirklichkeit. Gleichzeitig dient sie aber auch der Weckung und Verfeinerung der Intuition. Die Hauptfunktion des „Reinen Beobachtens“ ist also die Gewinnung eines „Reinen Objektes“ ohne Beimischung und ohne Ich-Bezogenheit. Die gleiche Absicht verfolgt jene Übungsanweisung des Buddha an den Mönch Bahiya: „Das Gesehene soll lediglich ein Gesehenes sein, das Gehörte lediglich ein Gehörtes, das Empfundene lediglich ein Empfundenes und das Erkannte lediglich ein Erkanntes.“
Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend und die Dinge in ihrem Vergehen betrachtend. Der Atem dient dabei in etwa als ein Taktstock auf den der Übende immer wieder zurück kommt um ein abgleiten der Achtsamkeit zu verhindern und um Gedanken und Gefühlsverstrickungen entgegenzuwirken. Es gehört zum Charakter der Klarblicks- Meditation, die Dinge der Innen- und Außenwelt als „reine Vorgänge“ d.h. als unpersönliche Prozesse zu erkennen und in solcher Erkenntnis zeitweilig frei zu sein von Gier, Hass und Verblendung.
Im Laufe der vielen Jahrhunderte buddhistischer Kultur haben sich verschiedene Atem-Achtsamkeitstechniken verbreitet. Vom einfachen zählen der Atemzüge für den Anfänger oder besonders unruhigen Geist, zur Beobachtung des Atems in Form der Bauchdeckenbewegung. Oder in seinem ganzen Atemfluss mit Betonung der Anfang und Endphasen und der kurzen Bewegungsfreien Momente zwischen den Atemzügen. Bis hin zur Beobachtung des gekoppelten Atems mit der Fußbewegung bei der Gehmeditation. Jeder Schritt ein Atemzug.
Bei fortgesetzter Übung wird Eine Erfahrung im Geiste des Meditierenden besonders einprägsam: die Endphasen jeder Ein oder Ausatmung werden besonders deutlich und eindrucksvoll, während die anderen Phasen zurücktreten. Die Trennungslinie zwischen dem Ende des einen und dem Beginn des folgenden Prozesses wird sehr markant. Durch das von Moment zu Moment erfahrene Erlebnis des Schwindens und Vergehens, des momentanen Todes dieser Einzelvorgänge, wird das Daseinsmerkmal der Vergänglichkeit zur unmittelbaren Erfahrung.
Eine andere Erfahrung bei der Übung ist, das dabei zwei unterschiedliche Vorgänge ablaufen: der körperliche Vorgang des Atmens und der geistige Vorgang der achtsamen Feststellung oder des Wissen vom Atem. Doch diese Vorgangsweise, die auf die Belehrungen des historischen Buddha zurückgehen, haben nicht so ihre Fortsetzung in Ostasien gefunden. Der Zen Buddhismus unternahm eine grundlegende Veränderung. Dabei wird der Atem nun nicht mehr beobachtet, sondern man ist der Atem. „Sei voll und ganz Atem“ heißt dabei die Meditationsanleitung. Der Beobachter wurde also weggenommen. Statt der Absicht, mit Hilfe der Atembeobachtung, das Ego als Illusion zu durchschauen, realisiert der Zenübende nun die Einheit von Geist und Körper im Vollzug des Atems. Der Atem wird ihm zum Tor zur Soheit. Ebenso wie das Hören von Klängen.
Dem Hören an sich wird im buddhistischen Kulturen ebenso eine große Bedeutung beigemessen. Jenen Sinn der bereits vor der Geburt Töne aufnimmt und noch nach dem Tode wirkt. So wird im Surangama Sutra berichtet:
„Das Auge durchdringt keine Schranken, nicht der Mund und nicht die Nase.Durch Kontakt nur empfindet der Körper, Gedanken sind wirr und zerrissen. Doch die Stimme, nah oder ferne, kann immer, beständig man hören.Die fünf anderen Organe sind unvollkommen, alldurchdringend allein ist das Hören.Das „Sein“ oder „Nichtsein“ von Laut und Stimme registriert das Ohr als „ist“ oder „fehlt“.Da wo kein Laut ist, wird nichts gehört, Nichthören ist leer von Natur.Fehlen des Lautes heißt nicht Ende des Hörens.Vorhandener Laut, nicht des Hörens Beginn.
Das Hören lebst ist von ständiger Dauer, gehört wird von dem, was entsteht und vergeht.Und selbst wenn im Traum sich Ideen bilden, obgleich man nicht denkt, Gehör bleibt besteh’n. Denn die Hörfähigkeit ist jenseits des Denkens und reicht hinaus über Geist und KörperWer des Hörens Natur nicht durchschauen kann, folgt dem Laut und wird wiedergeboren.“
In Japan wurde aus dem Hören vom Klang des Atems eine über tausend Jahre alte meditative künstlerische Disziplin. Shomyo, der Gesang-Weg wurde zur Verlautbarung der stillen Meditation gemacht. Der Name Shomyo leitet sich ab vom ursprünglichen Sanskrit Begriff „Sabda Vidya“ – der alten vedischen Wissenschaft der Wörter und Klänge, welche eine der fünf Studien der Brahmanen war.
Den Anfang soll diese Tradition in Südchina genommen haben, wo sich am Yü Shan, dem Fischberg, das Zentrum des buddhistischen Ritualgesanges entwickelte. Im Wesentlichen bestanden die dort entstandenen Hymnen aus lang gezogenen Einzeltönen und kurzen melodischen Wendungen. Obwohl in ihrem Ursprungsländern Indien und China lange schon verschollen konnte diese Gesangstradition in Korea und Japan, wohin sie zwischen dem 6. und 7. Jhdt. Überliefert wurde, bewahrt bleiben.
Man kann annehmen dass die Entwicklung des buddhistischen Ritualgesanges weniger auf die Kreationen einiger einzelner zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf die kollektiven Schöpfungen der Praktizierenden. Da es in der Natur dieser Gesänge liegt einen überpersönlichen Ausdruck zu kultivieren, ist auch durchaus vorstellbar, dass sich die Kompositionen von unpersönlichen Prozessen her ableiten. Der chinesische Mönch Hsuan-Tsang, der in den Jahren 629-645 nach Indien reiste, berichtete in seinem Reisetagebuch von einem zentralasiatischen Brauch. Einmal im Jahr versammelte sich der Weisenrat vor einer Quelle. Während der, von Astrologen exakt festgelegten Zeitspanne, lauschte man mit großer Aufmerksamkeit den Geräuschen der Wassertropfen. Die Melodie die sie dabei hörten wurde darauf, für ein Jahr, die Melodie des Landes.
In Japan bemühte man sich ohne Reformen die überlieferten Gesänge möglichst getreu fortzusetzen. Verstanden als eine Praxis die gleichermaßen Körper, Rede und Geist zur Aktivität der Buddha-Natur werden lässt. Die Töne werden extrem lang gedehnt gesungen, so dass deren Inhalt gedanklich schwer nachvollziehbar wird, dafür aber die Einspitzigkeit des Geistes ermöglicht. Das Singen zielt auf die Auflösung des Zeitbewusstseins – diese Nicht-Zeit muss darum der inneren Zeit angepasst sein, dem inneren Rhythmus, der Atemfrequenz und dem Herzschlag. Die Melodien sind eine Ansammlung vorn stereotypen Motiven, die mosaikhaft aneinander gefügt werden. Jedes Motiv ist in seiner Form festgelegt und hat einen Namen. Jede Shomyoschule hat ihr eigenes Repertoire solch melodischer Fragmente. Die Sprachen der Texte variieren innerhalb dreier großer Typen: Sanskrit, Chinesisch und Japanisch. Ebenso wechselt das Tonsystem von Pentatonischen Fünftonskalen zu sieben Tönen oder einem Micro-Ton-System. Die Notation wird „Hakase“ genannt. Eine visuelle Aufzeichnung, die durch gerade oder gebogene Linien und deren Kombinationen erfolgt und auf einer ähnlichen Konzeption wie die Neumennotation des Gregorianischen Chorals beruht.
Über die ästhetischen Kriterien des Shomyogesanges lässt sich sagen, das Schönheit, vom buddhistischen Standpunkt, keinesfalls einfach das Gegenteil von unschön sein kann. Das wäre nicht mehr als eine dualistische Vorstellung. Wirkliche Schönheit existiert in jener Sphäre die der Unterscheidung zwischen schön und hässlich vorausgeht. Gleichwohl bildeten sich in Japan ästhetische Prinzipien heraus die auf alle künstlerischen spirituellen Disziplinen angewandt wurden. Deren vier Komponenten bedeuten für den Shomyo-Weg: WA oder Harmonie – entsteht zwischen Sänger und Hörer; KEI Respekt – bezieht sich auf eine Musik die transpersonalen Prinzipien, der Natur des Seins, dient; SEI Reinheit – zielt auf eine Musik als Ritual, das die Herzen reinigt; JAKU Stille und Schlichtheit – drücken sich in minimalistischen Melodien und im ruhigen Fluss der Klänge aus. Diese Faktoren führen zu einer Beschränkung, die auf die Qualität des einzelnen Tones achtet und dabei Meister Rinzai’s Belehrung berücksichtigt: „In die Stimme eingehen und doch nicht von ihr betört werden“. Der bewusste Verzicht auf klangliche Verführung bedeutet das Shomyo auch nur bedingt publikumsorientiert sein kann. Es verlangt eine andere Art des Zuhörens. Nach einem Lauschen das nicht unterscheidet und sich mit dem Gehörten nicht identifiziert. Einem Lauschen, das einen unbewegten Geist ermöglicht in dem jeder Klang zu seiner ursprünglichen Bedeutung zurückkehren kann.
1950 in Wien geboren
1969-70 Klasse für Bildhauerei an der Wr. Kunstschule
1973 erster Langzeitaufenthalt in Asien mit Einstieg in die buddhistische Meditationspraxis
Seit 1975 mit Ausnahme von Asienaufenthalten, neben meiner musikalischen Tätigkeit als Heilmasseur beschäftigt
Mein erstes Musikinstrument war die Querflöte. Gleichzeitig begann ein anhaltendes Interesse und eine Sammelleidenschaft von Instrumenten und Klangerzeugern unterschiedlicher Herkunft.
Die unorthodoxe, spielerische Herangehensweise an Musikinstrumente, ebenso wie ausgedehnte Reisen in anderen Kulturen und die Meditationspraxis der Innenschau wurden mir in ähnlicher Weise zu geschickten Mittel, die Natur meines Geistes zu erkunden.
1979 halbjähriger Aufenthalt in einem Zen Kloster in Japan
1980 einjähriger Aufenthalt als buddhistischer Mönch in Thailand
1989 einjähriges Studium der japanischen spirituellen Musik in Kyoto – Shomyo und Gagaku – unterstützt durch ein Stipendium der IABC (International association of buddhist culture)
1990-1997 Gründung und Leitung einer Arbeitsgruppe für buddhistische Musik im buddhistischen Zentrum Wien
1997 Mitglied im „european experimental composer orchester“ mit Konzerten in Kopenhagen und Barcelona
Seit 2000 Gestaltung der Shunya Sangha Vihara
2005 Einladung zur „Asian buddhist music conference“ nach Korea
Über die Jahre Mitglied div. Musikerverbindungen, wie
„Zeitfelder“ mit u.a. Erich Skrleta,
Gruppe Tümata mit Scheich Oruc Güvenc, Rüdiger Oppermann und Jatinder Thakur,
Ensemble Meikyoo „Traditional Music and Arts from Japan and East Asia“
Ensemble „Embai“ mit Achim Willfahrt, Dieter Strehly und Gabi Zechmeister,
oder im Duo mit John Kosmolovsky.
Livemusik für Tanztheaterproduktionen von Daniel Aschwanden.
Filmmusik für Tone Finks Filme: Narrohout und Versaugt.
Musik für Television von Michael Hudecek und Christina Zurbruegg: Eva Pilz.
Als Solist Aufführungen in Japan, Korea, Taiwan und Europa.
Vortrag, asian buddhist music conference, Korea
1. Introduction
I would like to begin my reflections on the Buddhist way of music practice with a provocative question: is there such a thing as Buddhist music? As a practicing Buddhist from the west who also lived as a monk in Thailand, and as self-taught avant-garde musician who has performed internationally, my musical practice in the Buddhist context was greatly influenced by my studies of the shomyo chant and gagaku music in Japan.
Buddhist music can be defined as music which is performed during the practice of the Buddhist religion: purely instrumental and as accompanied or a cappella singing. Furthermore, there is music – and this is particularly important in the west – which tries to communicate Buddhist teachings without demonstrating an allegiance to a particular sangha. This includes performances with a certain entertainment value which introduce not only traditional Buddhist music in a kind of „meditative concert“, but also new creations from east and west which try to communicate Buddhist values.
Since time immemorial, and throughout its propagation, Buddhism has tended toward integration, and therefore Buddhist music has also been subjected to various cultural influences. In contrast to the example of the Christian mass, Buddhism has no compulsory musical practice in form or in content. What form could or should western Buddhist music practice have, which would do justice to the Dharma teachings? Or more to the point: how can westerners deepen their Buddhist practice with music or experience Buddhism through the path of music? It is not only important to find a balance between tradition and innovation, but more importantly that a Buddhist message is communicated, the most important of which is Shunyata´ or „emptiness“, the heart of Mahayana Buddhism.
2. Shunyata and Music
2.1 Shunyata – the heart of Mahayana
According to the “Shambala Dictionary of Buddhism and Zen” “emptiness” or “void” is the central notion of the dharma teaching, especially in Mahayana, where not only the person, but in fact all composite things are regarded as empty, impermanent, without essence. Out of this “shunyata” which permeates all phenomena there is no existence. Furthermore it is without duality and the only absolute, a Buddhist can think of. The Prajnaparamita sutras stress the non-distinctness of emptiness and form. Things are empty, meaning that they arise conditionally. The true nature of the world is shunyata, which is explained as the “pacification of the manifold”. In the Yogachara schools, things are empty because they arise from the mind, which is equated with shunyata. For the Madhyamika schools it has another important function: liberation from the sufferings of samsara. Nagarjuna established the thesis of the two truths. There is a relative or conventional truth taken for real by ordinary people, and finally the ultimate or absolute truth, which is due to the cognition – or more exactly – the experience of emptiness of all phenomena, which cannot be expressed in words. Though some schools try to comprehend “emptiness” by saying what it is not, and meditate on this imaginings, there are more direct ways of experiencing shunyata by aspiring to the goal of religious Buddhist practice, namely awakening or enlightenment. Vajrayana practices, for example in Tibetan Mahamudra and Dzogchen, are intended to experience shunyata as an “openness” or “clarity” which frees from samsara in this very world, by realizing the inseparability of these two worlds.
2.2 Expressing Shunyata with Music
The example of instrumental music as a means of realization of an “ultimate truth” is multifaceted if we think of the traditional Indian musical culture. But in the spiritual, restrained raga-music, for example on the time-honoured rudra-veena, the goal is unification with “atman”, the independent and imperishable human self or soul, which is thought as identical with “brahman”, the “bigger self”, the absolute non-dual reality. Though the anatman-teachings of primordial Buddhism denies such belief, calm raga-music may be very useful for Buddhist meditations. In spite of the philosophical and religious difference, music serves the same purpose here, expressing a transcendent state which cannot be captured by thinking or speech. It is hard to believe that early Buddhism in India was hostile to devotional musical performances, as it is often reported and is stated in scriptures of the Vinaya. Many later Buddhist sculptures displaying musical performances during rituals tell a different story, for example the stupas of Sanchi. According to a Jataka story the Buddha Shakyamuni was in a former life the pre-eminent veena player Guttila, who activated the people by hearing his music to gain merits.
We have to realize that we can use different musical forms as skillful means of Buddhist practice, even more so when certain rules are observed. If we choose music as the path to awakening to the truth of shunyata, we can summarize some of the above mentioned criteria for an aesthetic gospel of shunyata. It is advantageous when the character of the music aims to be non-personal, non-dual, open and clear, inter-dependent and variable / flexible. Impermanent too, of course, which is an inherent characteristic of musical performance. (How much more effective is live music as opposed to listening to a CD!) Surely, these are idealistic demands with the characteristics of a manifesto, and meant only as a guideline.
When one applies these principles to music it can mean:
– Based upon a tradition or using traditional form and symbols is preferable to self-oriented creation.
– Emotional balance and an aesthetic beyond beauty and ugliness is to be aspired to. In the music-theoretical sense „modal“ music without counterpoint constructions comes closer to this requirement for our modern ear.
– An openness for hearing unusual sound experiences should be given, the mind must flow freely and clearly.
– Because all things are connected to each other, the music should be relevant to the situation and variable in its boundaries.
In East Asia we find a compatible and universally valid set of principles in the arts which has been practiced for centuries and which has influenced modern western arts. The WA–KEI–SEI-JAKU System was developed in the Japanese art of the tea ceremony. It is mainly influenced by Confucian but also by Buddhist, Shintoist and Daoist ideas as well.
“Harmony”, or WA, as societal harmony is the centre of East Asian cultures and is shown in the group consciousness. In a musical performance the musicians and the audience should both strive to work for a joint harmonious spiritual experience.
“Respect”, or KEI, is a basic virtue in Confucian philosophy. It is demonstrated through following a certain ritual or etiquette. The musical performance shows respect mainly for the Buddhist Three Jewels and in general to personal and transpersonal aspects of being.
“Purity”, or SEI, is the cardinal virtue in Shintoism. Heart and mind are purified by the musical ritual. Here a specific naturalness is also expressed in the sense of the Buddhist teaching: “all things are pure – and this means empty too – by nature”. They do have Buddha nature.
“Tranquillity”, or JAKU, does not simply mean peacefulness or ease. It refers to the sense of calm one finds in things which are natural and plain, rather than showy or ostentatious. Musically, it is most suitably expressed by small ensembles, minimalist melodies, a tranquil flow of sounds, and attentiveness to the quality of singular sounds and so on.
Of course, a Buddhist text can be the basis of a musical rendition, but it is more ideal when the above mentioned criteria for the accompaniment is observed. I would like to show what the Sutras themselves say about Buddhist music practice, and in what context it is described, through examples from selected Mahayana texts. But beforehand it is important to me to go into more depth on the fundamental meaning of „hearing“ in Buddhism.
3. (Eastern) Buddhism and Music
3.1 The Nature of Hearing in Buddhism
The Shurangama-Sutra explains the various methods of emptiness meditation through which anyone can attain the enlightenment of a bodhisattva. In the Manjushri-Gatha at the end of chapter 4 on self-enlightenment, the outstanding importance of the nature of hearing is emphasized:
„Mind’s thoughts are confused and unconnected,
(But) voice whether near or far
At all times can be heard.
The five other organs are not perfect,
But hearing really is pervasive.
The presence or absence of sound and voice
Is registered by ear as ‚is‘ or ‚is not‘.
Absence of sound means nothing heard,
Not hearing devoid of nature.
Absence of sound is not the end of hearing,
And sound when present is not its beginning.
The faculty of hearing, beyond creation
And annihilation, truly is permanent …
Living beings who cognize not hearing’s nature,
Follow sound to continue transmigrating.” (Translation by Charles Luk)
In summary: Buddhism is a way of hearing, with non-dualistic, non-discriminating character. Appropriate music is, therefore, a perfect vessel for enlightenment. This means a music which promotes a particular type of hearing which does not discern, does not identify with that which is heard. Thus each tone can return to its original meaning.
3.2 Music and Musicians in Mahayana Sutras
I would now like to move on to the central question: in which context and under what circumstances does music appear in Mahayana Sutras.
In chapter 2 (section 9a) of the Lotus Sutra about „Skillful Means“, the employment of musicians to venerate Buddha is seen as a sign that one has already found the path to Buddhahood. Singing and instruments are also mentioned individually:
“And if persons, in the presence of such memorial towers (stupas),
such jewelled images and painted images,
should with reverent minds make offerings
of flowers, incense, banners or canopies,
or if they should employ persons to make music,
striking drums or blowing horns or conch shells,
playing pipes, flutes, zithers, harps,
balloon guitars, cymbals and gongs,
and if these many kinds of wonderful notes
are intended wholly as an offering;
or if one with a joyful mind sings a song in praise of the Buddhas´s virtue,
even if it is just one small note,
then all who do these things have attained the Buddha way” (Translation by Burton Watson)
In the introduction to the Parinirvana Sutra (section 606a – b) music accompanies the Buddha’s entrance into Nirvana:
“Also, there were wondrous voices that spoke of impermanence, affliction, emptiness, and selflessness. And these voices spoke of the root of practicing the bodhisattva path. There were, as well, a variety of singers and musicians who played bamboo lutes, harps, flutes, and drums. To this delightful music was a voice saying, „O, the suffering! The suffering that is in this vacant world!“ … A fine wind whistled and moved in the trees, producing a marvelous sound. The sound was harmonious and graceful like heavenly music.
Inside the cities, the people heard this music and, when they did, partook of a most wondrously resolute happiness.” (Translation by Charles Patton)
For simple people, the Lotus-Sutra equates veneration accompanied by a musical offering as being a sign of Bodhisattvahood. In chapter 10 (section 30c) – and similar passages previous to it in the same section (30c) it says:
”Because if good men and good women embrace, read, recite, expound and copy the Lotus Sutra, even one phrase of it, offer various kinds of alms to the sutra, flowers, incense … etc. … and music, and press their hands together in reverence, then these persons will be looked up to and honored by all the world. … You should understand that these persons are great bodhisattvas who have succeeded in attaining anuttara-samyak-sambodhi (complete enlightenment)” (Translation by Burton Watson)
The passage in chapter 28 of the Lotus-Sutra is remarkable in that its male followers will receive a special gratification:
„If they do no more than copy the sutra, when their lives come to an end they will be reborn in the Trayastrimsha heaven. At that time eighty-four thousand heavenly women, performing all kinds of music, will come to greet them.”
Further objects of veneration in the Lotus-Sutra are stupas, as symbol of „Thus Come One“ (Tathagatas) as we have already seen. These are expressed in words near the end of chapter 10 (section 31c):
“All kind of flowers, incense … etc. music and hymns should be offered as alms to these towers“.
We leave our own world and contemplate the meaning of music in higher worlds. First of all, we see that music is considered to be one of the highest offerings, and we learn about other types of offerings. In chapter 40 of the Avatamsaka Sutra the Third Vow on „Making abundant offerings“ to the Bodhisattva „Samantabhadra“:
”I deeply believe in those Buddhas and perceive them as if they were standing before me. To each one I make offerings of superb and wonderful gifts, including bouquets of flowers, bouquets of garlands, choruses of heavenly music, miles of divine tapestries, a myriad of celestial garments, every variety of heavenly incense, fragrant balms, burning incense, and an abundance of other gifts such as these, each collection as large as Sumeru, the King of Mountains.”(Translated by Mark Andrews and P.C.Lee)
Numerous are the references to “heavenly music” in the Lotus-Sutra, performed by heavenly musicians or which appears on its own. Often in reference to important events, such as the „Turning of the Dharma Wheel“ or the experience of the enlightenment of Buddhas and Bodhisattvas which is, in turn, connected to further celestial apparitions. Here is a quote from chapter 3 (section 12a) as the Buddha Shakyamuni declared his student Shariputra to be enlightened:
”Heavenly beings made music, a hundred, a thousand, ten thousand varieties, all at the same time in the midst of the air, raining down quantities of heavenly flowers and speaking these words: „In the past at Varanasi the Buddha first turned the wheel of the Law. Now he turns the wheel again, the wheel of the unsurpassed, the greatest Law of all!“
In addition to music, the effect of a powerful Buddha or Bodhisattvas is accompanied by further apparitions. The effect of Samantabhadra (Universal Worthy) is described at the beginning of chapter 28:
“The lands that he passed through one and all quaked and trembled, jewelled lotus flowers rained down, and immeasurable hundreds, thousands, ten thousands, millions of different kinds of music played.”
The epilogue (section 48) of the “Larger Sutra of Immensurable Life” reflects on the incidents after their announcement:
At that time the entire universe of a thousand million worlds shook in six ways, and a great light illuminated all the lands in the ten quarters. A hundred thousand kinds of music played spontaneously, and innumerable marvelous flowers fell in profusion from the sky.”
In the description of the Pure Land Sukhavati (Utmost Bliss) in the Three Pure Land Sutras (Translation by Hisao Inagaki) music is an essential part of the veneration of Amida Buddhas, which is mentioned in several passages.
„The Sutra on Contemplation of Amitayus“ reports in section 6 “Contemplation of various objects”:
„In each region of this jewelled land, there are five hundred kotis of jewelled pavilions, in which
innumerable devas play heavenly music. There are also musical instruments suspended in the sky, which, like those on the heavenly jewelled banners, spontaneously produce tones even without a player. Each tone proclaims the virtue of mindfulness of the Buddha, the Dharma and the Sangha.”
We learn how these hanging instruments can be played from section 10 of the instruction for meditation „Contemplation of the Water“:
„Both sides of this platform are adorned with a hundred kotis of flowered banners and innumerable musical instruments. As eight pure breezes arise from the light and play the musical
instruments, they proclaim the truth of suffering, emptiness, impermanence and no-self. This is the visualizing of the water and is known as the second contemplation.”
In section 14 of the “Larger Sutra of Immeasurable Life” we even learn something about the type of music:
„When a pure breeze wafts through them (i.e the jewelled trees), exquisite sounds of the pentatonic scales, such as kung and shang, spontaneously arise and make symphonic music.”
In summary:
The Mahayana Sutras treat music as a medium for enlightenment, or of the awakening, that means the realisation of Shunyata´. Musical Buddhist practice is an accompaniment of that awakening, as well as a means of achieving it. „Hearers“, who are at the beginning of the Buddhist path, will be placed at the same level as a consummate Buddha on the grounds of their immanent Buddha-nature. Veneration and thankfulness for the Dharma-teaching through instrumental music and song is at the same time an expression of ones own path to enlightenment. Because of the promotion of non-duality there is also no differentiation to be made between the hearer and the musician. Buddhist music which deserves to be called as such, is surely more than just an ingredient of rituals and deserves to be handled mindfully.
In the sutras, not only the character of the music is described, but also the instrumentation, which reflects not only the Indian influence, furthermore in the case of Pure Land sutras both of the Chinese five-tone scales are mentioned quite distinctly.
The descriptions of „heavenly music“ were expressed in many figurative accounts, particularly in mandalas, not least in the Japanese „raiko“. It depicts Amida’s arrival at the moment of an individual’s death and is often brought into connection today with acoustic phenomena in „near death experiences“.
3.3 Shomyo and Gagaku as Examples of Buddhist Music Style
For reasons which are self-evident concerning my musical education, I would like to present selected features of Japanese gagaku music and shomyo song as examples of Buddhist music, without going further into their multifaceted development processes and subtleties.
The Japanese Buddhist ritual chant shomyo is performed by the ordained as meditation practice and used as a transfer of merit, as in the sense of the Bodhisattva ideal. It is performed either as a solo or by a choir. An instrumental accompaniment with gagaku instruments is seldom possible, more often though with percussion instruments. The tones of the song are stretched to extreme lengths, so that their content is difficult to comprehend. Thus a „single-mindedness“ of the spirit and the dissolution of self-consciousness is made possible. The melodies are a collection of stereotypical motives, which are brought together like a mosaic. The tone system can change from the pentatonic five-tone scale to the seven-tone scale, also with the use of micro tones. The notation „hakase“ is based on a graphical notation, which is made up of straight and bent lines and is similar to the early „neumes“ notation of the Gregorian chant. Today the term shomyo means the proclamation of the Buddha’s teaching in the vastest meaning of the word. In the more narrow sense, however, the melismatic singing of hymns, the singing or reciting of Buddha or Bodhisattva names, or the recitation syllable by syllable of sutra extracts or dharanis.
Legend tells that already Cao Zhi (192-232 u.Z.), who lived reclusively at the Chinese Yu Shan (Fish Mountain), heard sounds ringing from his cave which he recognised as the music of the heavenly musician „Ghandharva Pancika“. Following this example he set the texts of sutras to music: the first fannbai song. In Japan this song was first named bombai and only later became known as shomyo. The art of ritual song must have been at the height of its development during the Tang dynasty (618-906), in the time when Kobo Daishi (Kukai) and Dengyo Daishi (Saicho), the founder of the great Japanese traditions Shingon and Tendai respectively, were studying in China and later established this form of chanting practice in Japan. Walter Giesen reconstructed in his work „On the History of the Buddhist Ritual Chant in Japan“, the story of creation and the most important compositional factors of the Japanese shomyo. According to this work
„the Buddhist recitations and Psalm modes that found their way to China, texts in Sanskrit. The melodies of these songs were musical developments of text recitation and originated in the accent and syllable positioning of the Sanskrit texts. In China the texts were transliterated into Chinese (that means: the Sanskrit words were phonetically reproduced by replacing them with similar sounding Chinese syllables) or translated into Chinese. In the process the melodies must have been drastically changed by the complete change in the accents of the text „.
Gagaku-Music also originated in its essential structure in China and serves even today as a metamorphosed relict from the Tang dynasty of Buddhist ritual in Japan. Gagaku is the Sino-Japanese reading of the Chinese „yayue“, the earliest evidence of which can be found in Lunyu, the “Analects of Confucius”, from the beginning of the fifth century a.d. Yayue referred to traditional ritual or elegant, refined music. After its heyday in the Heian dynasty (794 – 1185) it lived on as chamber and orchestral music for the imperial court, and in music lover’s circles until today. The repertoire of the gagaku today includes approximately 90 compositions. In its most important, and in Buddhism most common variation, the chamber music Kangen („Flute and String “) of the Chinese influenced „togaku“, there are for each two or three shō (harmonica), hichiriki (oboe) and ryūteki (flute), for each two gakubiwa (lute) and gakusō (Koto-type zither) as well as for each kakko (hourglass drum), shōko (gong) and taiko (hanging drum). In various pieces of music you find influences of Korean, Manchurian, South-East Asian, probably also Indian, and most of all in the Shinto ritual music Kagura, genuine Japanese elements.
In the last decades it was possible to hear gagaku concerts all over the world, whether performed by musicians from the Japanese imperial court or college amateur ensembles. Ceremonies of the Shingon and Tendai schools were performed publicly in the concert hall, often with support from gagaku music. In recent years the western public has reacted particularly enthusiastically to the traditionally oriented works of the composer Toshio Hosokawa. As „sound wrapped in silence “ they were celebrated by the Yusei Ensemble. Toshi Ichiyanagi, Maki Ishii and Toru Takemitsu are also known for their use of gagaku instruments, such as hichiriki, sho and biwa in their Buddhist influenced music.
In the structural composition of the gagaku is to be noted that the melody is primarily performed by wind instruments. Thus the hichiriki and ryuteki are interwoven in a manner that the western language refers to as „heterophony“. Characteristic for the noisy ring of the oboe „hichiriki“ is, for example, the ornamentation of a musical phrase with „embai“: a sliding between the tones. The melody is played in the style of a canon with instrument specific variations and delays. All compositions are presented in a very reserved tempo. The organic flow of the compositions, which come about in shorter motifs, mosaic-like through sequence and variation, played in three speeds: slow (jo), medium (ha) and fast (kyuu), similar to classical Indian music. Even when the melody instruments are oriented to the rhythm it is still possible to remove itself from it, and occasionally to continue quasi asynchronously. Changes in tact are possible. The large drum and the small gong, similar to the large gong in the Gamelan music, mark the individual pieces of a “planned chaos”. These works are in no way improvised, even if they may appear that way to the uninitiated listener. The stringed instruments play standardised arpeggios in stereotypical sequence and single tones, often with long pauses. This instrument group plays with the possible least virtuosity and serves as connector between rhythmic and melodic instruments to bring together the total sound. Their tones are embedded in the increasing and decreasing dissonant tone cluster of the mouth organ “sho”. It is this ethereal ringing with which the gagaku work also begins, which makes this music particularly appealing.
Recognising the confusing, brittle beauty of the gagaku remains the terrain of the experienced and the patient. There are but few who can withdraw themselves from its ceremoniously unsentimental, timelessly floating meditative effect. Clinging to a melodious structure or sweet harmony which could hinder the free flow of thoughts is improbable: the theme is alertness.
Gagaku music is surely not specifically Buddhist, it is rather for more ceremonious and contemplative occasions. It was not created at one time by an individual person: it came about over centuries and under manifold influences, interpretations, and also losses, until a music developed which is exemplary today for a spiritual music which corresponds to Buddhism worldwide. As for endeavours to combine western material into orchestral music with the eastern forms of the gagaku and with Buddhist and / or spiritual content, two examples are mentioned: The „Nirvana-Symphony“(1958) by Toshiro Mayuzumi is an epic example of this musical combination which began in Japan toward the end of the 19th century. Two scales are employed in a game with special and overtone effects which were gained through the analysis of atypical overtones of Japanese temple bells. Shomyo choirs and western orchestra instruments, which replace the gagaku instruments, accompany texts from the Shurangama and Mahaprajnaparamita sutras. Another equally formidable orchestral work is Karlheinz Stockhausen’s „Der Jahreslauf“ (the Course of the Year). It was conceived in 1977 for the Japanese imperial court orchestra and later also performed with western instruments and audiotape collages under the direction of the creator. The composition is based on the formal elements of the gagaku and presses the tone material forward in the sense of an „avant-garde“ complete compositional work of the author, which he conceived as spiritual music.
4 Western Spiritual Music
4.1 Back to the Origins
If we look for traditional western music which is similar to the shomyo in its spiritual content, we are bound to come to the Gregorian Chant of the catholic church, which is still practiced today – an analogy to the gagaku is much more difficult to find. For example, around the world well known Zen Buddhist communities often use Gregorian chant, or their own songs which imitate this style, for the scoring of Buddhist texts. Because the essential here is the Buddha’s word, this solution seems fairly well acceptable, at least for Buddhists without a strong Christian background. These old Christian chants permeate a similar meditative spirit to the shomyo. In its history Buddhism has shown that it can take on the cultural goods of other religions and change them, which gives a perspective for a western Buddhist liturgy.
Like the shomyo the Gregorian chant is the external expression of a deeper internal religious movement, which always retains its control and evenness. It knows no ecstatic emotional outbreaks; instead it communicates in its unusual melodies with their archaic character an internal detachment and inner peace. Neither excessive volume nor stirring rhythms affect the development of a devotional mood of “immaterialness” in a communal prayer. The uniform, unaccompanied solo and choir chant gets its name from pope Gregory I. (about 600 a.d.) which, according to legend, he created. Certain parts of the celebratory mass, Latin bible texts, particularly Psalms and excerpts from other Christian publications are set to music. The melodies follow various modal „ecclesiastical tone scales“ which have their origins in the Greek antiquity and which are solely there to embellish the Latin text. The Gregorian chant has two style forms: the formula-like recitation style “Accentus“ and the musically rich melismatic singing style „concentus“, very similar to the shomyo. The meter and an absolute pitch are not defined. In the beginning the written notation with the so-called „neumes“ notation had no lines for the notes, that means there were no fixed, written interval sequences.
We can only guess how instrumental music in the heyday of the Gregorian music in the European middle ages might have sounded, as the images and sculptures from that time period may mainly be interpreted symbolically. The preeminent instrument of the Christian liturgy, the organ, has only been used for sacred music since the tenth century. Before that time it was considered as the epitome of worldly distraction, which can be surmised from its use in the western and east Roman antiquity. What a change! According to Arnold Schering („The Performance Practice of Old Music“) chamber music instruments beyond the portative organ, particularly the harp or the psaltery, fiddle, shawm, pipes, drum and chimes have remained, instruments which show a clear cut Arabian influence and surely point even further to the east. The images with „heavenly musicians“ or „angel’s music“, also a Muslim truism, show similarities in the instruments, surely not by coincidence, with the depiction of the Pure Land mandala. The tone and the playing style of the instruments shown indicates that the music making of such ensembles must have been quiet and discrete, far from all intrusiveness and stridency. Nevertheless, it is not lacking a certain vibrating appeal, since the harmony was not tuned to the melting into a single entity. The sounds of the instruments distinguish themselves from one another, defined and clear.
If you compare the traditional sacred and profane music of the „Ars Antiqua“ (approx. 1240-1320), with the, for our modern ears, unusual heterophony (separate melodies being played simultaneously), we find in the „organum“ form or also in the early „motet“ structural counterparts to the gagaku. It is to be noted that it is mostly works which were conceived for choir and then converted to instrumental works. Basis for the compositions is not the brilliant idea of a composer, but an extract out of a Gregorian chant which is called the „tenor“ or „cantus firmus“. In the early motet this base melody can be drawn out and repeated, whilst one or more descant voices can be furnished with various texts, as in the shomyo choir. The works get their rhythm from various fixed models. The compositional conversion from cosmic numerical proportions, as realised in the early church, demonstrated the integration into a whole which is far more than the personal. Early polyphonic works for multiple voices, with their harmonic independent voices, often result in dissonance.
The most well known modern composer whose newer works make use of the early Christian tone scales is Arvo Pärt. He named his musical style, which is played with conventional orchestra instruments, „tintinnabula“ (ringing of bells). Simple harmonies, often only single notes, make up his rhythmically simple compositions, which are closely tied to the spirituality of the Russian Orthodox church. Olivier Messiaen’s creations are also permeated with a high spiritual energy in the Christian sense. His own work was not only inspired by Gregorian, but also by asian music cultures, by numerology and by birdsong.
4.2 Examples for Further Approaches
The refined „classical“ western-academic music culture has distanced itself from natural sounds through its tempered tonal system, which makes performance easier, and music instrument technology which is tuned to melodiousness. This is the price of the standardisation of sounds to the exclusion of noise. Simply the integration of original instruments in western music brings about new listening experiences. The ringing of gongs in particular can serve to create a meditative mood.
If we return to the objective of experiencing Shunyata in music as a western Buddhist, we could look to other eastern music styles. Indispensable and of great influence on a meditative culture in the west is the shakuhachi music. We need only think of the beggar-priests komuso of the fuke sect, who played pieces like „kyo-rei“ (empty bell) as a Buddhist path to enlightenment. The shakuhachi in particular instructs one to pay attention to the quality of the individual tones and to the music of the silence between them. Productive living Buddhist music cultures outside of Japan can be found in other Mahayana countries. Mentioned here only as example are the Tibetan moralist opera „AChe-LhaMo“ or “Pomp´ae“, the Korean glorification music to Buddha with its long tones.
Surely there are other important asian composers beyond those mentioned here who have transported Buddhist content using the combination of western and eastern tone and form. Isang Yun first completed a very successful training in traditional Korean music, before he moved to Germany to study western music. One of the first results of this symbiosis was his musical setting of Buddhist texts in the oratory „Om mani padme hum“from 1964.
Among musicians with a reduced compositional style who have created practice oriented western Buddhist music one should mention: Phil Glass with „Songs of Milarepa“ for baritone and chamber orchestra (1997) and Lou Harrison with “White Ashes”(1992) for mixed choir and piano, which sets the Gatha from Rennyo Shonin to music.
Perhaps a more radical approach is necessary in order to experience through music the „engrossed observation“ (Guan), which has its roots in hearing, for which the Bodhisattva GuanYin (Kannon or Avalokiteshvara) stands.
4.3 About a Culture of Sound in the New Music
According to the mathematician and mystic Josef M. Hoene-Wronski „music is the embodiment of the intelligence the sound applied to itself “. If a sound is freed from the music in which it is immanent, the way is clear to experience how it „really“ is, unveiled. Connected to it is an emancipation of the noisy from the harmonic. The effort to liberate sound was commented by John Cage already in1957:
„One may give up the desire to control sounds, clear his mind of music, and set about discovering means to let sounds be themselves rather than vehicles for man-made theories or expressions of human sentiments”.
The arts and media theorist Peter Weibl continues:
“For Giacinto Scelsi the sound was the direct and only object of his attention and the tendency to quarter tones nothing more than a new method – next to glissandi, microtonal fluctuations and beats – which served only one goal, to form the sound in the complexity of its structure, to make it perceivable and present. You should promote a new form of listening, a listening to sound, its static and permanence and at the same time the experience of never ending change in its internal and its external… For György Ligeti it was also the interest in the sound material that inspired him to the character of the interval, the character of the harmony and the rhythm for the benefit of the complex to neutralise masses of sound, which vacillate between sound and noise and which are realised in clusters and are structured like a thick micro-polyphony … “
That there is a danger of the musical avant-garde being replaced by the day to day experience is addressed by Toru Takemitsu:
„If the new world of sound is not connected to the old, does not become deeper – although there is no old or new sound, but possibly unknown ones – these sounds will not be able to grow; the entirety will come to a standstill.“
5 My Own Music Practice and Future
My own music creation and that of „Ensemble Embai“, which has performed concerts as musical offerings at national Buddhist events in Austria and Germany since 1993, uses all three of the directions of a western Buddhist music in creation which are listed here:
1) Adaptations of traditional Asian Buddhist music pieces
2) Return to the beginning of one’s own music culture
3) Techniques of the new music for the liberation of hearing and the cultivation of silence
The main focus of my solo music practice is particularly directed toward the last point. At the present time I use, in addition to recitations, shomyo and overtone song, as well as Buddhist percussion instruments, the instruments ajaeng, hishiriki, ryuteki, conch shell trumpet, fujara – a Slovak overtone flute – and bonang gongs from a Javanese gamelan.
The Ensemble Embai attempts, in order to do its name justice, not only to slide between notes, but also between eastern and western music cultures. In 2003 the program „Reflections” was performed, in which the gagaku work „Etenraku“ served as a framework for Buddhist ceremonies, shomyo and other Japanese musical works with koto and shakuhachi. In a second part a motet on the „Metta-Sutta“ based on a Gregorian chant was adapted for pipe organ and shakuhachi. At the conclusion, the antique Chinese Buddhist hymn „Wu Hsing Fo“ (Buddha in the state of change) was brought back to life.
Last but not least, on the basis of my (our) experience we must differentiate between concert music for a public which is interested in Buddhism and the music for daily practice in a sangha. Because the later must draw from tradition there will only be a slow musical development. It is not true that western sanghas automatically appreciate western music in their Buddhist practice. Among their members one today finds mostly individuals from intellectual and or artistic circles, who have chosen an alternative lifestyle for themselves. The attractiveness of foreign cultures, whether it be in Sri Lanka, China, Korea, Japan or Tibet, leads them often on journeys around the globe, to the spirituality of Buddhism.
According to the estimation of the composer and music scientist Hans Zender we can speak of three barriers which impede a spiritual life in the western culture:
– adherence to reason, which is considered to be able to account for everything,
– adherence to subjective emotional experiences, which is considered to be able to dissolve all discrepancies into harmony and
– adherence to the compact and the institutionalised, which is supposed to guarantee predictableness.
The closing word is left to the taoist master Zhang San-Feng (ca. 1300 a.d.) with an excerpt from his „Song of Silent Sitting“:
“Sitting silently, practice meditation …
Heavenly music fills the sky with harmony.
In nebulous mixture everything is empty,
The infinite phenomena are all here.
Marvellous in its mystery, mysterious in its marvel …
When the ultimate reality reveals dualism disappears,
Now I realize all religions are the same! …”
(translated by Wong Kiew Kit 1996)
Mit Dank an Dr. Joachim Willfahrt.
Der Name Shunya Sangha Vihara ergab sich aus der Übersetzung des ungarischen Ortsnamen Pusztacsalad in das Sanskrit buddhistischer Terminologie. Der Ursprung des Wortes Puszta liegt in den frühen Namen für nackt und leer (Shunyata). Csalad bedeutet Familie (Sangha) und eine Vihara ist ein Anwesen wo Dharma-(Buddhismus)-Praktizierende leben.
Die Shunya Sangha Vihara in Pusztacsalad, Westungarn, ca. 100 km von Wien entfernt, ist ein 2500 m² großes Terrain in einem kleinen Dorf. Wohnhaus, Meditationshaus, mongolische Jurte und Garten ermöglichen die Durchführung von Meditationsretreats von Einzelpersonen und kleinen Gruppen. Stille Sitzpraxis, Meditation in Bewegung, Kontemplation und der rituelle Einbezug von Klang, Gesang und Rezitation sind dabei die zentralen Übungsbereiche.
Die Shunya Sangha Vihara ist auch ein Ort in dem die japanische Tradition des Shomyo – Gesanges praktiziert wird.
Shomyo geht zurück auf die alte vedische Wissenschaft vom Klang; kam von Indien über China, Korea, nach Japan und wird dort seit 1500 Jahren gelehrt und gesungen.
Langgezogene Hymnen zur Verlautbarung der Lehre von der Leerheit, wobei vertonte Atemzüge Stimmlinien auf die immer weißer werdende Leinwand des Geistes zeichnen.
Meine Lehrer waren: Prof. Iwata in der Ohtani Universität in Kyoto, für den Tendai-Shomyo und Rev. Kojun Arai in Hasedera, für den Shingon-Shomyo. Meine Diplomprüfung absolvierte ich nach dreijähriger Übungszeit bei Rev. Amano im Shorin-in in Ohara.
Beispiele Buddhistische Musik in Japan, unter anderem Shomyogesang, sind zur Veranschaulichung in meinem Studienmaterial.
Im Garten der Shunya Sangha Vihara stehen vier Stupas – Stengel vom Lotus des Raums.
Der 6 m hohe Stupa aus Ziegeln, Metall und Bergkristall, sowie die zwei kleineren, je 3 m hohen aus Ytong, wurden von mir entworfen und mit Hilfe von Maurern aus dem Nachbarorten aufgebaut. Ein vierter Stupa, aus Borobudur-Lava, steht als Insel in einem Seerosenteich. Mit ihrer vielschichtigen Symbolik stellen die Stupas auch den buddhistischen Praxisweg dar, der sich mit den Schritten während ihrer Umrundung realisiert.
2012 Beginn einer Lotusblumenzucht.
aufgenommen 1989/90 in Kyoto und Umland.
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4